Was tun bei Schimmelbildung?

Mehrmals täglich Stoßlüften (Fenster und Türen ganz öffnen und viel Luft in kurzer Zeit tauschen) gekippte Fenster tauschen kaum Luft

Einfach zusammengefasst

Wände dämmen, um Tauwasserbildung vorzubeugen und zugleich Energie einzusparen.
Mehrmals täglich Stoßlüften (Fenster und Türen ganz öffnen und viel Luft in kurzer Zeit tauschen) gekippte Fenster tauschen kaum Luft aus, kühlen aber angrenzende Wandflächen und Fensterstürze stark aus.
Die Luftfeuchtigkeit im Wohn- und Schlafräumen bei kalter Witterung 50% und bei milderer Witterung 60% nicht übersteigen. Einfach mal mit einem Hygrometer nachmessen.
Große Möbel wie Schränke und Sofas nicht ganz an die Wände schieben. Diese wirken wie eine Innendämmung und die dahinterliegenden Wände werden nicht mit Heizwärme, wohl aber mit Luftfeuchtigkeit versorgt. Hier kann es zu Schimmel kommen
Ausreichend heizen. Je wärmer die Wände sind, umso später kommt es zu Tauwasserbildung
die Tür zu Räumen mit geringeren Temperaturen wie beispielsweise dem Schlafzimmer sollte immer geschlossen bleiben. Ansonsten gelangt warme, aber damit auch feuchtigkeitsgeschwängerte Luft, aus den wärmeren Räumen in dieses Zimmer und die Luftfeuchtigkeit wird an den kalten Wänden zu Kondenswasser führen
Feuchte Keller sollten vermehrt im Winter gelüftet werden. Auch hier trifft sonst die höhere Luftfeuchtigkeit der warmen Luft auf kalte Wandflächen
Wenn bereits Schimmel an den Wänden auftritt, sollten sie einen Fachmann zurate ziehen.

Sie haben ihre Wände gedämmt, aber diese sind trotzdem kalt oder es bildet sich Schimmel?

Oft kommt es nach der Montage eines Wärmedämmverbundsystems nicht zu der erwarteten Erwärmung der Wände, wenn dieses WDVS auf einem zweischaligen Mauerwerk verbaut wurde.
Wie auch, die äußere Wandschale ist von der inneren, aufgrund der Luftschicht getrennt bzw. entkoppelt. Heizenergie durchdringt die innere Wandschale und steigt in der Luftschicht des Mauerwerks nach oben. So wie vor dem Verbau des WDVS auch schon. Dadurch, dass die Luftschicht aber nicht ganz offen, sondern nur undicht ist, kommt es zu einem kleinen Dämmeffekt. Zur Vorbereitung des Mauerwerks für eine Wärmedämmung von außen müsste das Hohlmauerwerk also erst mit einer Einblasdämmung ausgeblasen werden. Dieses ist aber so effektiv und entspricht den Anforderungen der EneV, dass im Normalfall auf ein WDVS verzichtet werden kann. Der Vorteil des Wärmedämmverbundsystems gegenüber der Einblasdämmung ist die Vermeidung von Wärmebrücken. Diesen kleinen Vorteil erkauft man sich aber sehr teuer.

Wärmebrücken bei der Einblasdämmung


Die Kerndämmung an zweischaligen Mauerwerken ist baulich bedingt nicht Wärmebrückenfrei. Die Wärmbrücken wie Fensterleibungen oder zugemauerte Fenster leiten zwar weiterhin Kälte an die innere Wand weiter, jedoch werden diese Flächen durch die angrenzenden gedämmten Flächen aufgewärmt und sind zumindest wärmer als vor der Einblasdämmung.
Es ist aber schon so, dass diese Stellen die kältesten Flächen darstellen und somit zuerst zu Tauwasserbildung führen könnten. In den vergangenen Jahren haben wir die Kerndämmung an tausenden Altbauten durchgeführt, ohne dass wir jemals ein negatives Feedback bezüglich der Wärmebrücken bei der Einblasdämmung erhalten hätten. Warum auch, die Hohlwanddämmung verbessert ja auch diese Schwachpunkte.

Hinweis: Dieser Text bezieht sich auf eine Einblasdämmung mit EPS 033 Dämmgranulat. Die Werte anderer Dämmstoffe für die Kerndämmung wie Steinwolle, Mineralwolle, Perlit, Dämmschaum etc. weichen ab und erfüllen die hier gemachten Angaben teilweise nicht.

Wie kann ich Schimmelbildung verhindern?

Um die Bildung von Tauwasser zu vermeiden und gleichzeitig Energie zu sparen, sollten Sie Ihre Wände dämmen. Außerdem sollten Sie mehrmals täglich Stoßlüften, indem Sie Fenster und Türen vollständig öffnen und viel Luft in kurzer Zeit austauschen. Kippfenster tauschen nicht viel Luft aus, kühlen jedoch benachbarte Wandflächen und Fensterstürze stark ab. Die Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Schlafzimmern sollte bei kaltem Wetter 50% und bei mildem Wetter 60% nicht überschreiten. Sie können dies einfach mit einem Hygrometer überprüfen. Schieben Sie große Möbel wie Schränke und Sofas nicht ganz an die Wände, da diese wie eine Innendämmung wirken und die dahinter liegenden Wände nicht mit Heizwärme, aber mit Luftfeuchtigkeit versorgt werden. Dies kann zu Schimmelbildung führen. Heizen Sie ausreichend, je wärmer die Wände sind, desto weniger Wahrscheinlichkeit besteht, dass Tauwasser entsteht. Die Tür zu Räumen mit geringeren Temperaturen wie dem Schlafzimmer sollte immer geschlossen bleiben, um zu vermeiden, dass warme, feuchtigkeitsreiche Luft aus den wärmeren Räumen in diesen Raum gelangt und an den kalten Wänden Kondenswasser bildet. Feuchte Keller sollten im Winter vermehrt gelüftet werden. Wenn Schimmel bereits an den Wänden aufgetreten ist, sollten Sie einen Fachmann konsultieren.

Was tun, wenn die gedämmten Wände trotzdem kalt sind oder Schimmelbildung auftritt?

Wenn ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) auf einem zweischaligen Mauerwerk montiert wird, kommt es oft nicht zu der erwarteten Erwärmung der Wände. Die äußere Wandschale ist von der inneren aufgrund der Luftschicht getrennt. Heizenergie dringt in die innere Wandschale ein und steigt in der Luftschicht des Mauerwerks nach oben, ähnlich wie vor der Montage des WDVS. Die Luftschicht ist jedoch nur undicht und nicht ganz offen, was zu einem geringen Dämmeffekt führt. Bevor das Mauerwerk für eine Wärmedämmung von außen vorbereitet werden kann, sollte das Hohlmauerwerk mit einer Einblasdämmung ausgeblasen werden. Dies ist so effektiv und entspricht den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), dass in der Regel auf ein WDVS verzichtet werden kann. Der Vorteil des WDVS gegenüber der Einblasdämmung ist die Vermeidung von Wärmebrücken, aber dies ist sehr teuer. Bei der Kerndämmung von zweischaligen Mauerwerken sind Wärmebrücken baulich bedingt nicht vermeidbar. Die Wärmbrücken wie Fensterleibungen oder zugemauerte Fenster leiten weiterhin Kälte an die innere Wand, aber diese Flächen werden durch die angrenzenden gedämmten Flächen aufgewärmt und sind zumindest wärmer als vor der Einblasdämmung.

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Blogartikel erstellt am
3.4.2023
Blogartikel aktualisiert am
29.9.2024
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